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Leserbrief zu: 10.000 Roma vor der Abschiebung

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Leserbrief zu: 10.000 Roma vor der Abschiebung

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Zurück ins Kosovo

10.000 Roma vor der Abschiebung

Erstellt 14.10.09, 08:04h, aktualisiert 14.10.09, 08:05h

Zehn Jahre nach dem Ende des Kosovo-Krieges stehen tausende Flüchtlinge in Deutschland vor der Abschiebung. Ein Abkommen zwischen zwischen Berlin und Pristina zur Rückführung der Flüchtlinge ist angeblich unterschriftsreif.

 

Der oder das Kosovo

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Auch das ist Europa: Elende Lebensverhältnisse nahe der Stadt Urosevac. (Bild: afp)

 

 

Der oder das Kosovo

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Auch das ist Europa: Elende Lebensverhältnisse nahe der Stadt Urosevac. (Bild: afp)

MÜNCHEN – Wie die “Süddeutsche Zeitung” berichtet, liegt ein entsprechende Abkommen zwischen Deutschland und dem Kosovo unterschriftsreif vor und soll noch diesen Herbst unterzeichnet werden. Derzeit leben offiziell mehr als 14.000 Ausreisepflichtige aus dem Kosovo in Deutschland, die meisten von ihnen, fast 10.000, sind Roma. Das Abkommen sieht dem SZ-Bericht zufolge vor, dass der Kosovo grundsätzlich alle Menschen aufnimmt, die Papiere aus der einstigen jugoslawischen Provinz vorlegen können oder die dort nachweislich gelebt hatten. Dies dürfte Abschiebungen deutlich erleichtern. Laut Bundesinnenministerium hat die Bundesregierung dem Kosovo zugesagt, pro Jahr maximal 2500 Anträge zur Aufnahme der Kosovaren zu stellen und auf ein “angemessenes Verhältnis der verschiedenen Ethnien” zu achten – also nicht nur Roma zu überstellen. Im vergangenen Jahr waren 900 Kosovaren in ihre alte Heimat zurückgekehrt.

750 Euro plus Spesen

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte in seinem jüngsten Besuchsbericht vom Frühling 2009 wegen drohender Verelendung und möglicher ethnischer Konflikte von Abschiebungen abgeraten und eine freiwillige Rückkehr empfohlen. Bund und Länder versuchten seit Jahren, Kosovaren durch Zuschüsse zur Rückkehr zu bewegen, schreibt die “SZ”. Derzeit würden Erwachsenen bis zu 750 Euro pro Person sowie Reisekosten gezahlt. Zudem gebe es ein deutsches Betreuungsangebot in Pristina, etwa Hilfe bei der Job- und Wohnungssuche.

Gut die Hälfte der etwa 55.000 Kosovaren in Deutschland waren im Zuge des Krieges zwischen Rest-Jugoslawien und der Nato im Jahr 1999 ins Land gekommen, darunter viele Roma. (ddp, afp)

Ach ja, die “leidige Zigeunerfrage” beschäftigt mal wieder die deutsche Politik und Bürokratie. Ausweisung ist, mal wieder, die Antwort!

Ist das letztlich die Motivation, die hinter allen Mond+Marsprogrammen steckt? Endlich wieder einen neuen Kontinent entdecken, in den alle “ungeliebten” abgeschoben werden können? Anstatt das Lieben zu lernen?

Vor ein paar Monaten bin ich auf einem Spaziergang durch den Berliner Tiergarten unvermittelt auf die Baustelle für das Mahnmal zum Gedenken an die „als Zigeuner verfolgten“ des NS-Regimes gestoßen. Leider habe ich versäumt zu fotografieren was ich gesehen habe: Eine sehr lieblose Baustelle, offensichtlich schon länger ohne Baufortschritt.

Wenn man den beteiligten “Volksgruppen” wenigstens diesen Platz als Geschenk übergeben hätte, als einen letzten und offiziellen Ort der Zusammenkunft in Ihrer Tradition und Kultur und zu ihrer freien Gestaltung, als ehrliche Erinnerung daran, dieser Lebenskultur den Raum und das Leben entzogen zu haben!

Der Autor dieser Zeilen lebt seit nun fast dreißig Jahren in der wieder zum Leben erweckten klassischen mobilen Architektur der “Zigeuner” – im “ZigeunerWagen”. In einem Wagen, dessen Fahrgestell vermutlich um 1910 gebaut wurde und der bis 1981 wohl hauptsächlich den “Jenischen” als Heim, Pack+Pferdewagen gedient hat.

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13 Jahre habe ich damit Deutschland erkundet, seit 15 Jahren gehe ich nun meiner Heimatstadt Köln mit diesem “WagenGefährten” auf den “Ordnungspolitischen Geist”. Dreimal wurde der Wagen von den Behörden einfach zu “Abfall” erklärt und sollte zerstört werden. Als Werbetrailer für das “Zigeunerfilmfestival” oder als “Ambiente” für Kulturveranstaltungen der Stadt war er dann aber ab und zu “gut genug”.

Über die Frage, wie den “Zigeunern”, und damit meint KeTan alle aktuell “existentiell Reisenden” eine wahre Wiedergutmachung zuteil werden könnte, habe ich lange nachgedacht. Die Lösung könnte darin bestehen, dass einzelne Gemeinden beginnen, wieder lebenswürdige Plätze zu gestalten, die den “Reisenden Menschschlag” wieder willkommen heissen.

Der “Zigeuner” egal welcher Tradition betrachtet “Die Welt als unser Feld”, so wie der alte Landwirt. Ob die Nomaden in den Steppen oder Wüsten, die Stammesvölker aller Kontinente kennen die “private” Sichtweise auf unseren Heimatplaneten nicht. Damit sind sie dem “Bürger” aller Nationen um Meilen vorraus.

Wenn bürgerliche Gemeinden dem “Weltmenschen” in ihrer Mitte wieder einen Platz bereiten, dann wird das Tor des Lebens wieder geöffnet sein.

Rolf KeTaN Tepel, Comos Mir Sada

http://www.openpr.de/news/86751/Mahnmal-der-als-Zigeuner-verfolgten-in-Berlin.html

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